So, mal überlegen, was gibt's zu berichten.
Am Montag war ich in der Tagesklinik, lief gut, Port anstechen und Blutabnahme ohne Probleme, Blutwerte und Blutdruck in Ordnung (für meine Verhältnisse). Infusion wie alle 2 Wochen, nur Avastin. Avastin ist der Handelsname des Wirkstoffe Bevacizumab. Das ist ein "Antikörper", der die Gefäßbildung von Tumorzellen hemmt und erst relativ kurz auf dem Markt. Die restliche Chemo nehm ich ja über Xeloda-Tabletten ein, mit dem Wirkstoff Capecitabin, eine Vorstufe (Pro-Drug) von 5-FU.
Normalerweise gehört noch Oxaliplatin dazu. Da meine Krankheit aber gerade stabil ist, und Ox. die meisten Nebenwirkungen, allen voran verstärktes Kälteempfinden auslöst, lassen wir diesen Stoff über Winter weg.
Nierenwerte ok, Urinprobe ok, Harnleiterschienen ok.
Stoma sowieso immer ok.
Interessant war noch, dass in der Tagesklinik ein neue Patientin war, die auch in etwa in meinem Alter zu sein scheint, kommt Gott sei Dank nicht häufig vor. Konnte sie leider nicht anquatschen, da es ihr nicht gut ging und sie dann in ein extra Zimmer verlegt wurde. Nächste mal vielleicht.
Ansonsten war aber ziemlich viel los. Naja, nächster Termin am 25. Nov. morgens... nach dem Wochenende mit dem Junggesellenabschied meines Zwillingsbruders, da sind die Blutwerte bestimmt im Keller :-D
Hab das Buch "Mama, ich habe Krebs" entdeckt. Den Titel kannte ich, wusste aber nicht, dass es im Diak in Hall 2006/2007 spielt!!
Zwar nur kurz, aber ziemlich krass geschrieben. Die Mutter hat die Tagebucheinträge ihrer 30-jährigen krebskranken Tochter zusammengefasst und ergänzt.
Es ging unglaublich schnell bei ihr. Nur 2 Monate nach der Diagnose verstarb sie. Hatte einen seltenen Krebs ohne erkennbaren Primärtumor. Man man echt heftig, vor allem, weil ihre Mutter es so schildert, als hätte ihr die Ärzte nie gesagt, wie es wirklich um ihre Tochter steht, nur die Pfleger und Schwestern waren ehrlich. Wenn man bedenkt, dass die vielleicht noch im Dienst sind und mich behandeln... hm naja aber keine Ahnung obs jetzt nur der subjektive Eindruck oder wirklich so war. Man ist ja psychisch und körperlich extrem belastet in der Situation - da geht schon manche Erinnerung oder Wahrnehmung flöten.
Eigentlich blöd solche Bücher zu lesen. Gibt ja echt viele Erfahrungsbericht. Aber die machen immer so nachdenklich und schlechte Laune. Aber ich bin halt neugierig. Vielleicht sollte ich selbst mal eins schreiben....
Von einem guten Bekannten hab ich "Nana - der Tod trägt Pink" geschenkt bekommen. Echt super gemacht und zu empfehlen... naja sofern man sich das antun will. Ihre Einstellung und ihr Umgang mit der Krankheit ist echt cool. Wenn ich mal sterbe, hätte ich auch gerne, dass ich sowas hinterlasse und anderen damit eine Hilfe bin....
Daraus ist ja auch so n Verein "Recover your smile" hervorgegangen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, das Selbstbewusstsein junger Krebspatientinnen zu stärken. Aber leider halt nur auf Frauen fokussiert. Und wie kranke Männer aussehen ist wohl scheißegal oder wie?
Ich find das irgendwie wie schade, dass manche Erkrankungen, vor allem Brustkrebs bei Frauen, viel mehr in der Öffentlichkeit stehen und sich drum gekümmert wird, als andere. Bloß weil Männer mit der Krankheit weniger darüber reden, und es weniger junge Leute gibt, sollte das nicht vernachlässigt werden.
Ok, was gibt's sonst noch. Ja Arbeit: Ist ungewohnt wieder so früh aufzustehen und so viel zu machen. Ganzen Tag auf den Beinen. Ich ess jetzt Abends bestimmt 3-mal soviel wie bisher, was bei mir aber nix schadet ;-). Aber gut wieder ne Beschäftigung zu haben, und schön, was für andere zu tun. Und Kohle gibt's ja auch dafür xD
In der Region gibt's jetzt ne neue ILCO Gruppe, also Treffpunkt für Leute mit Darmkrebs und künstlichen Darmausgang. Interessant, aber nicht für mich. 1. kommt ich gut mit allem zurecht, und 2. ist die Altergruppe normalerweise 60+ und die haben ganz andere Probleme als ich.
Und jetzt geht's auch schon langsam auf Weihnachten zu... *<(:-)
Bestätigung
Mittwoch, 13. November 2013
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