Heute muss ich euch mal eine ganz tolle, aber auch ganz
schlimme Geschichte erzählen.
Über 2 junge Menschen, die die Hoffnung nicht aufgeben
und einfach ihr Leben leben.
Ich komm ja aus dem
kleinen Städtchen Schrozberg, dass weniger als 6000 Einwohner hat. Und wie das
auf dem Land so ist, krieg man viel mit, alles spricht sich schnell rum, jeder
kennt irgendwie entfernt jeden und so.
Naja jedenfalls hörte
ich schon in der Anfangszeit nach meiner Diagnose so Gerüchte, es gäb‘ noch
jemand in meinem Alter mit so einer Krankheit und so blabla....
Aber man weiß ja nie was man glauben soll. Irgendwann schien es dann doch ziemlich wahrscheinlich dass es tatsächlich so ist. Aber ich kannte die Person nur flüchtig. Sie war in der Schule eine Klasse unter mir, später waren wir bei der gleichen Gruppe in der Firm-Vorbereitung (Die Katholischen unter euch kennen's) - zufällig wurde die auch von meiner Mutter geleitet. Also wir kannten uns schon vom Sehen.
Aber man weiß ja nie was man glauben soll. Irgendwann schien es dann doch ziemlich wahrscheinlich dass es tatsächlich so ist. Aber ich kannte die Person nur flüchtig. Sie war in der Schule eine Klasse unter mir, später waren wir bei der gleichen Gruppe in der Firm-Vorbereitung (Die Katholischen unter euch kennen's) - zufällig wurde die auch von meiner Mutter geleitet. Also wir kannten uns schon vom Sehen.
Aber man hat ja so viel mit sich selbst zu tun und
genug andere Probleme, als dass man sich da weiter Gedanken macht. Und
irgendwann denkt man da nicht mehr dran. Und selbst wenn - man weiß ja nie wie
die Leute reagieren und was man sagen soll und man hat Angst was falsches zu
sagen und und und...
Man kriegt ab und zu das ein oder andere mit, aber mehr halt auch nicht.
Man kriegt ab und zu das ein oder andere mit, aber mehr halt auch nicht.
Jedenfalls kam ich
vor einiger Zeit in die Tagesklinik, wie immer zur Chemo, und da sitzt sie.
Nennen wir sie mal Nicole ;-)
Ist ja nicht so
alltäglich, dass bei der Chemo jemand in meinem Alter auftaucht... Gott sei
Dank, muss man sagen.
Naja jedenfalls denk
ich so: "Irgendwie kommt sie mir bekannt vor...". Hock mich halt etwa
gegenüber hin.... Wollt jetzt aber erst mal nix sagen und hab mir nix anmerken
lassen, sie sich auch nicht.
"Bild ich mir
das jetzt noch ein oder ist das SIE?".... Wir gucken uns ab und zu mal an,
aber keiner sagt was. Als sie dann mit ihrer Mutter und Schwester anfängt über
Schrozberg zu reden war ich mir dann doch relativ sicher, aber ich wusste gar nicht
wie ich da anfangen sollte und wollte mich auch nicht einfach so einmischen.
Irgendwann war dann
ihre Chemo vorbei und sie ging. „Hm, verdammt, hätt ich mal was gesagt…“
Gott sei Dank gibt‘s Facebook.
"Stalk'ste
mal ihr Profilbild"….- hm ja kommt hin.
Also gleich mal vorgestellt, wer ich bin und warum ich schreib und so....
Auf die schnelle und überraschend nette Antwort hin haben wir eine gefühlte Ewigkeit geschrieben. Um es kurz zu machen:
Wir kommen beide aus Schrozberg, sind gleich alt und erhielten die Diagnose etwas zur gleichen Zeit. Jedoch geht's bei ihr um eine ziemlich seltene Krebsart. Jedenfalls sieht's bei ihr zurzeit ähnlich aus wie bei mir, ihr geht's extrem gut für das was sie alles schon durchgemacht hat und sie konnte bisher die Krankheit erfolgreich "im Zaum halten". Wahrscheinlich wird sie den Krebs aber nicht mehr los, wie bei mir.
Das Beste ist, das sie genau wie ich eine optimistische Einstellung hat, nicht aufgibt, auf ihren Körper vertraut und einfach ihr Leben lebt, so wie sie es für richtig hält!
Meinen vollsten Respekt für ihr Selbstbewusstsein,
ihre Willenskraft und ihre charakterliche Stärke, von der sich so mancher eine
Scheibe abschneiden kann. Klar ich bin auch zuversichtlich und hab das ganze
bisher gut durchgestanden, aber bei jemand anderen das zu sehen ist schon auch
nochmal bewundernswert.
So krass, dass wir
uns erst jetzt begegnet sind... nach über 3 1/2 Jahren, aber auch irgendwie schade. Sie wusste ja auch
von mir aber irgendwie hat sich keiner getraut den anderen anzusprechen.
Es tut so gut, endlich mal mit jemandem „auf Augenhöhe“
reden zu können, der eine ähnliche Scheiße durchgemacht hat.
Der versteht wie man sich fühlt und auch gerne darüber
redet. Jemand der die ganzen Abläufe im Krankenhaus kennt und mit dem man
ähnliche Erfahrungen teilt und austauschen kann. Es ist einfach toll. Und man
muss keine Angst haben, dass der Gegenüber sich ekelt oder komisch guckt oder
voller Mitleid schaut oder einen gleich wie ein rohes Ei anfasst.
Vor allem weiß man gleich, was der andere hören will,
und was nicht. Von wegen „oh… du armes Ding... blabla“
Jetzt haben wir uns jetzt schon einige Mal getroffen
und verstehen uns prima und versuchen uns gegenseitig zu helfen wo es geht. Außerdem
haben wir ja im Moment mehr Freizeit als nötig, während alle anderen um Uns
herum ihrem „Alltag“ nachgehen und es ist dann ganz praktisch zu wissen wo sich
noch jemand langweilt xD.
Ich glaube, da könnte echt ‘ne super Freundschaft daraus
entstehen. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.
Dieser Post ist für dich!
Bleib weiterhin so stark =)
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